Termine - Blutspenden - Wissenswertes
Was erfahren Sie über Ihr Blut bei der Blutspende?
Viele Menschen fragen sich, welchen direkten Nutzen sie durch das Blutspenden haben. Nicht nur das Erfahren der Blutgruppe und der Erhalt des Unfallhilfe- und Blutspender-Passes oder auch das kleine Dankeschön nach jeder Spende sind Vorteile für Sie als Blutspender. Viel wichtiger ist, dass bei jeder Blutspende Ihr Blut genauestens untersucht und mehreren Gesundheitschecks unterzogen wird.
Folgende für den Empfänger, aber auch für Sie wichtige Laboruntersuchungen durchläuft Ihr Blut nach der Blutspende:
• Ermittlung des Leberwertes (GPT) zur Kontrolle der Leberfunktion
• Tests zur Erkennung virusbedingter Leberentzündungen (Hepatitis-B,-C)
• Test zur Erkennung einer HIV-Infektion (AIDS-Test)
• Test auf Antikörper gegen den Erreger der Syphilis (Geschlechtskrankheit)
• Tests auf Hepatitis A und Parvovirus B 19
• Test auf Antikörper, die gegen körperfremde Blutzellen gerichtet sind
Das Blutbild
Blut enthält eine Fülle von Informationen, über die ein Blutbild genauestens Auskunft gibt. Über die Beschaffenheit des Blutes kann auf den körperlichen Zustand eines Menschen geschlossen werden. Für ein so genanntes kleines Blutbild reicht ein kleiner Blutstropfen aus, der Ihnen vor jeder Blutspende durch den „Fingerpieks entnommen wird.
Hierbei werden Zahl, Größe und Form der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutplättchen (Thrombozyten) bestimmt sowie die Konzentration des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Sind zu wenig rote Blutkörperchen vorhanden, handelt es sich um eine Blutarmut (Anämie). Die Folge ist eine Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff.
Anhand bestimmter Richtwerte kann der Arzt erkennen, ob eine Abweichung von den Normalwerten und somit möglicherweise eine Erkrankung vorliegt. Werden bei der Untersuchung Ihres Blutes im Rahmen der Blutspende Besonderheiten festgestellt, werden Sie über den Hausarzt informiert, der gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchführt, um eine genauere Diagnose zu stellen.
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Gemessene Zellkonzentrationen beim „kleinen Blutbild:
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Zellart/Umschreibung
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Normwert
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Männer
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Frauen
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Leukozyten = weiße Blutkörperchen, dienen der Abwehr
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4-10/nl
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4-10/nl
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Erythrozyten = rote Blutkörperchen, dienen dem Stofftransport
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4,2-6,0/pl
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3,9-5,3/pl
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Hmoglobin (Hb) = roter Blutfarbstoff, bindet Sauerstoff und Kohlendioxid
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14-18g/dl
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12-16g/dl
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Hmatokrit (HK, HKT) = Anteil der Blutkörperchen am Gesamtblut, Blutdicke
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0,38-0,52 (=38-52%)
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0,36-0,46 (=36-46%)
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Thrombozyten = Blutplättchen, dienen dem Wundverschluss
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150-400/nl
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150-400/nl
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Aus dem kleinen Blutbild lassen sich erste schnelle Schlüsse zum Gesundheitszustand ziehen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie nach Anklicken des jeweiligen Blutbestandteils.
Zu einer umfassenden Untersuchung und einer genauen Diagnose ist das kleine Blutbild nicht ausreichend.
Genauere und weiterführende Erkenntnisse liefert dem Arzt das so genannte Differentialblutbild, das zusammen mit dem kleinen Blutbild als „großes Blutbild bezeichnet wird.
Zur Erstellung des Differentialblutbildes wird ein Tropfen Blut unter dem Mikroskop angefärbt und betrachtet. Auf diese Weise ermittelt man die Form, Größe und Häufigkeit der verschiedenen weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Die Auszählung dieser Zellen kann Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben, denn ein Anstieg der weißen Blutkörperchen signalisiert, dass im Körper ein Abwehrkampf gegen Viren, Bakterien, Parasiten oder ähnliches statt findet. So können Erkrankungen wie z.B. Infektionskrankheiten, Hepatitis B und C, Malaria, Erkrankungen von Organen oder sogar Krebserkrankungen frühzeitig erkannt werden.
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Gemessene Zellkonzentrationen beim Differentialblutbild:
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Zellart/Umschreibung
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Normwert Frauen und Männer
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Granulozyten Bekämpfung von Bakterien, Viren und Pilzen
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- Stabkernige Neutrophile
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3-5%
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- Segmentkernige Neutrophile
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54-62%
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- Eosinophile
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1-4%
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- Basophile
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0-1%
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Lymphozyten Bildung von Antikörpern, Immunabwehr-Botenstoffe
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20-40 %
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Monozyten Verdauung von Erregern, Stärkung des Immunsystems
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3-8 %
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Das Differentialblutbild liefert besonders bei Infektionskrankheiten wichtige Informationen und kann außerdem auf verschiedenste Erkrankungen hinweisen: Nähere Informationen dazu erhalten Sie nach Anklicken des jeweiligen Blutbestandteils.
Ein ausführliches Blutbild ist unerlässlich für die Diagnose eines jeden Arztes, denn es liefert wichtige Indizien zur Diagnose von Erkrankungen.
Nicht nur über die Anzahl und Beschaffenheit der Blutkörperchen gibt das Blutbild Auskunft. Auch Konzentrationen lebenswichtiger Stoffe, die das Blut innerhalb des Körpers transportiert, können durch ein Blutbild ermittelt werden: Salze wie Natrium, Kalium und Chlorid, Mineralien wie Kalzium, Phosphor und Magnesium, Schwermetalle wie Kupfer, Zink, Mangan und Eisen, Vitamine – wichtige Werte, die Aufschluss über den körperlichen Zustand des Patienten geben.
Durch die Erstellung und automatische Kontrolle des kleinen Blutbildes bei der Blutspende erhalten Sie regelmäßig einen kleinen kostenlosen Gesundheitscheck. Eine genaue Diagnose kann nur der Arzt stellen, der weiterführende und wesentlich detaillierte Untersuchungen durchführt.
Bedeutung des Blutes für den menschlichen Körper
„Blut ist ein ganz besonderer Saft, lässt schon Goethe seinen Memphisto zu Faust sagen. Damit verriet er keine Neuigkeit: Im alten Babylon wusste man bereits, dass das Blut eine äußerst wichtige Funktion für den Körper hat, ohne aber seine Bedeutung zu kennen. Heute sind Entstehung, Bestandteile und Funktionen des Blutes weitgehend erforscht.
Blut setzt sich aus festen Bestandteilen, den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), den weißen Blutkörperchen (Leukozyten), den Blutplättchen (Thrombozyten) und einer flüssigen Phase, dem Plasma und den Plasmaeiweißen zusammen.
Die roten und weißen Blutkörperchen werden im Knochenmark produziert. In den ersten Lebensmonaten findet man das Knochenmark in allen Knochen, beim Erwachsenen nur noch in der Wirbelsäule, im Brustbein, im Schultergürtel und im Becken. Jede Sekunde werden dort etwa 2 Millionen neuer Zellen gebildet. Diese so genannten Stammzellen teilen sich und werden zu Blutplättchen, roten und weißen Blutkörperchen mit ihren Unterformen.
Je nach Größe und Gewicht fließen einem gesunden erwachsenen Menschen in etwa 4,5 bis 6 Liter Blut durch den Körper, was 6% - 8% seines Körpergewichtes entspricht. Das Blut zirkuliert in den Blutgefäßen (Arterien und Venen) und ist für nahezu alle Funktionen im Körper lebensnotwendig.
Jeder Mensch kann einen gewissen Blutverlust ausgleichen und verkraften: Ein gesunder Erwachsener kann bis zu 1,5 Liter Blut verlieren, ohne dass schwere Schäden auftreten. Bei einer Blutspende werden dem Körper lediglich 0,5 Liter Blut entnommen – gerade mal ein Zehntel der Gesamt-Blutmenge, also eine sehr geringe, vom Körper leicht auszugleichende Menge.
Beträgt der Blutverlust zum Beispiel auf Grund von schweren Unfällen, Verletzungen oder Operationen, bei inneren Blutungen oder Krankheiten mehr als 1,5 Liter, kann der Körper die Organe nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgen. Der Körper kann nicht mehr selbst ausreichend Blut bilden, so dass nur noch Bluttransfusionen das Leben retten können.
Lebenswichtige Funktionen des Blutes:
Das Blut erfüllt unzählige, lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper, wobei der Transport von Sauerstoff und anderen lebenswichtigen Stoffen die Hauptfunktion des Blutes darstellt.
Atmungsfunktion: In den Lungen nimmt das Blut durch Einatmen Sauerstoff auf und transportiert ihn zu den Zellen des Körpers; gleichzeitig wird das Abbauprodukt der Atmung - Kohlenstoffdioxid - vom Blut zu den Lungen transportiert, wo es den Körper durch Ausatmen wieder verlässt.
Transportfunktion: Durch das Herz angetrieben, transportiert das Blut wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine und Fette zu den einzelnen Zellen.
Besonders wichtig ist auch der Transport von Hormonen durch das Blut. Sie dienen als Botenstoffe, durch die wichtige Informationen im Körper übermittelt werden und z.B. eine Alarmbereitschaft auslösen.
Spülfunktion: Zur Reinigung des Körpers werden Schad- und Abfallstoffe von den einzelnen Organen zu den verschiedenen Ausscheidungsorganen befördert.
Pufferfunktion: Durch das Blut wird das lebensnotwendige Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht erhalten, um eine Übersäuerung des Körpers zu verhindern. Der ph-Wert des Blutes muss zwischen 7,0 und 7,8 liegen.
Wärmetransport: Um im Körper einen Wärmeausgleich zu schaffen, transportiert das Blut die Wärme durch den Körper. Durch seine große Wärmekapazität trägt es wesentlich zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur im ganzen Körper bei und hält alle lebenswichtigen Organe auf einer konstanten Temperatur von 37 Grad.
Abwehrfunktion: Das Blut ist für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Es produziert reichlich Antikörper um den Körper gegen den/die Erreger immun zu machen. Auch bei Verletzungen wehrt das Blut durch die Gerinnung eine Schädigung des Organismus ab.
Das Blut steht mit allen Organen in Kontakt und ist für nahezu alle Körperfunktionen unerlässlich. Täglich pumpt das Herz bis zu 15.000 Litern Blut durch die Adern. Wichtig ist das Blut somit auch für den Mediziner, denn es gibt genauestens Aufschluss zum Gesundheitszustand des Menschen und ist für eine Diagnose unerlässlich. Jeder Mensch sollte auf eine gesunde Lebensweise achten, um eine optimale Blutbildung zu ermöglichen und die Blutfunktionen zu unterstützen. Ist ein menschlicher Organismus erkrankt und kann nicht mehr genügend Blut für das eigene Überleben bilden, ist er auf eine Bluttransfusion angewiesen. Dafür ist die Blutspende unerlässlich. Gesunde Menschen müssen für die Menschen Blut spenden, bei denen die eigene Blutproduktion gestört ist, denn das menschliche Blut ist einzigartig und kann nur vom menschlichen Körper gebildet werden.